Eine kurze Geschichte des Jonglierens, Teil II
Auch in der römischen Antike finden sich viele Belege für das Jonglieren, unter anderem in den Epigrammen Martials. Aus dieser Zeit finden sich einige Inschriften oder bildliche Darstellungen auf Grabsteinen, die die besondere Leistungen der verstorbenen Jongleure hervorheben. So wird auf der Inschrift von Ursus Togatus (126 n. Chr.) überliefert, dass er mit einer Glaskugel jongliert hat.Bis zum Untergang des Römischen Reiches war das Jonglieren eine akzeptierte Form der Unterhaltung. Danach geriet es in Verruf, und das blieb so bis zum Ausgang des Mittelalters. Vom 5. bis weit nach dem 15. Jahrhundert wurde das Jonglieren selten und höchstens abfällig erwähnt. In dieser Zeit erschienen Jongleure in zahlreichen. Auch ein Wandgemälde dieser Zeit in einem Kloster in Dänemark stellt einen Jongleur dar. Die Dargestellten jonglieren mit Bällen und/oder Schwertern und werden häufig von Musikern begleitet.
Das geringe soziale Ansehen der Artisten verhinderte, daß das Jonglieren weiterhin als Freizeitgestaltung betrachtet wurde. Ein sozialer Konflikt kam hinzu, der Makel der Nicht-Sesshaftigkeit: Damit waren die Spielleute in keine Gemeinschaft eingegliedert und standen außerhalb des gesellschaftlichen Ordnungsgefüges.
« zurück zu Teil 1 weiter zu Teil 3 »